As soon as the ship was ready for sea we proceeded to Jamaica, and as I was always fond of an active life, I voluntered to go into small vessels, and saw a good deal of what was going on. My father had a very large family, with limited means. He gave me twenty pounds at starting, and that was all he ever gave me. After I had been a consider-able time at the station, I drew for twenty more, but the bill came back protested. I was mortified at this rebuke, and made a promise, which I have ever kept, that I would never draw another bill, without a certainty of its being paid. I immediately changed my mode of living, quitted my mess, lived alone, and took up the ship's allowance, which I found to be quite sufficient; washed and mended my own clothes, made a pair of trousers out of the ticking of my bed, and, having by these means saved as much money as would redeem my honour, I took up my bill; and from that time to this ' (he said this with great energy) ' I have taken care to keep within any means.'
Der junge Mann ist vierzehn, als der Scheck platzt. Es ist ihm eine Lehre fürs Leben. Wenige Offiziersanwärter in der Royal Navy fangen so arm an. John Jervis' Familie ist vornehm und gebildet, aber leider verarmt. Hat aber trotzdem einige gute gesellschaftliche Verbindungen, ohne die wird man nichts in der Royal Navy. Doch der junge Mann wäre wahrscheinlich auch ohne die Protektion von Lady Burlington und Lady Archibald Hamilton (der Mutter von William Hamilton) seinen Weg gegangen. Dessen Anfänge er mit erstaunlicher Ehrlichkeit beschreibt: My equipment was what would now be called rather grotesque. My coat was made for me to grow up to; it reached down to my heels, and was full large in the sleeves; I had a dirk, and a gold-laced hat; and in this costume my uncle caused me to be introduced to my patroness, Lady Burlington. Here I acquitted myself but badly. I lagged behind my uncle, and held by the skirt of his coat. Her ladyship, however, insisted on my coming forward, shook hands with me, and told me I had chosen a very honourable profession.
Wenn er ganz oben angekommen ist, wird er eines Tages dem König sagen: Sire, I have always thought that a sprinkling of nobility was very desirable in the Navy, as it gives some sort of consequence to the service; but at present the Navy is so overrun by the younger branches of nobility, and the sons of Members of Parliament and they so swallow up all the patronage and so choke the channel to promotion, that the son of an old Officer, however meritorious both their services may have been, has little or no chance of getting on... I would rather promote the son of an old deserving Officer than of any noble in the land.
Zehn Jahre nach der Episode in Jamaica war der junge John Jervis (der ➱hier schon einmal im Blog erwähnt wurde) schon Captain, wenig später post-captain. Leser von Patrick O'Brian wissen, was das bedeutet. Er ist bei allen Kriegen, die England führt - vom Siebenjährigen Krieg bis zu den Napoleonischen Kriegen - dabei. Er bringt ➱General Wolfe vor die Tore von Quebec, und auch als die Flotte ➱Gibraltar rettet, ist er dabei gewesen. Er wird das Kommando der Mittelmeerflotte bekommen, da ist er schon im Rentenalter. Aber englische Admirale gehen damals nicht in Rente, 73 Jahre lang wird Jervis der Flotte dienen. Er wird zum Marineminister aufsteigen, und eines Tages wird man ihm sogar den seltenen Titel Admiral of the Fleet verleihen. Da ist er schon beinahe neunzig Jahre alt. Ein Leben für Englands Ruhm. Besonders glücklich sieht er auf diesem Bild von John Hoppner, das ihn an Bord der HMS Victory zeigt (ja, das selbe Schiff, das Nelson später kommandiert) nicht aus, aber wahrscheinlich liegt das daran, dass das Bild im National Maritime Museum in Greenwich nur eine Kopie des Originals von Hoppner ist.
Die kleine Anekdote da oben findet sich im ersten Band von Life and correspondence of John, Earl of St. Vincent von einem gewissen Captain Edward Pelham Brenton, der im Quarterly Review 1838 süffisant rezensiert wird. Es ist sicherlich keine gute Biographie, aber wo bleibt die? Über ➱Horatio Nelson gibt es Bücher bis zum Abwinken, Admiral Ansons Raubtour um die Welt ist immer wieder beschrieben worden, am besten von Glynn Williams in Der letzte Pirat der britischen Krone: Captain Anson und der Fluch des Meeres. Selbst die Exzentriker wie Thomas Cochrane und ➱Sidney Smith haben Biographien bekommen, und ➱C.S. Forester und Patrick O'Brian haben ihr Teil dazu getan, den Ruhm von englischen Seehelden zu mehren. Andere Admiräle haben bessere Portraitisten, das Bild von ➱Admiral Howe von John Singleton Copley bleibt unübertroffen. Am lebendigsten von all den Bildern, die wir von John Jervis haben, ist dies Bild von Gilbert Stuart. Natürlich mal wieder nicht zu Ende gemalt, das versteht sich bei Stuart ja beinahe von selbst (wenn Sie mehr über Gilbert Stuart erfahren wollen, dann klicken Sie ➱hier).
1785 hatte Jervis zusammen mit seinen Freunden ➱Isaac Barré und ➱Hugh Percy den Maler in seinem Studio in London besucht (Hugh Percy kam hier in dem Post über ➱Bunker Hill schon einmal vor). Die Herren hatten gehört, dass Gilbert Stuart mal wieder Pleite sei und offerieren als Kunstmäzene Unterstützung. Stuart soll mehrere Bilder von ihnen malen. Gegen Vorkasse. Es ist ein elementarer Fehler, jemandem wie Gibert Stuart Vorkasse anzubieten. Der Spaß kostet John Jervis zweitausend Pfund Sterling für anderthalb Bilder (links ein Stich nach einem Stuart Portrait), für das Geld hätte ihm Reynolds (zu dem Jervis' Kollege ➱Admiral Barrington ging) ein halbes Dutzend Bilder gemalt. Und dann ist der Kerl noch nicht mal dankbar! Jervis wird sich öffentlich über Gilbert Stuart beklagen.
Das wären so die Geschichten, die ich in einer Biographie von Jervis gerne lesen würde. Ich liebe diese kleinen byways der Geschichte. Die Sache mit ➱Nelson und dem Eisbären finde ich interessanter als die Schlacht von Abukir. Aber es gibt leider keine gute Biographie über John Jervis (der am 9. Januar 1735 geboren wurde). Gut, es gibt Biographien von Admiral Jervis, die beiden aus dem 19. Jahrhundert (➱Edward Pelham Brenton und ➱Jedediah Stephens Tucker) kann man bei Google Books lesen. Die von dem Admiral William Milbourne James (Old Oak: The Life of John Jervis, Earl St. Vincent, wunderbare Lektüre, aber nicht sehr tiefgehend) und der Krimiautorin Evelyn Berckman (Nelson's Dear Lord: Portrait of St. Vincent) sind sicherlich ein netter Versuch, aber kaum das letzte Wort zu dem Mann, von dem der schöne Satz stammt: I do not say, my Lords, that the French will not come. I say only they will not come by sea. Nein, da wünscht man sich schon etwas Seriöseres, so etwas wie Nicholas Rodgers The Command of the Ocean: a Naval History of Britain. Vielleicht kommt das ja noch mal. Bis dahin kann man den guten englischen Wikipedia Artikel lesen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen